Orison Swett Marden – ein amerikanischer Traum

Nichts deutete darauf hin, dass Orison Swett Marden einmal zu einem erfolgreichen Unternehmer, Bestsellerautor und Vortragsredner werden und einflussreiche Persönlichkeiten wie W. Clement Stone, Earl Nightingale und Norman Vincent Peale beeinflussen sollte, als er im Jahre 1850 unter ärmlichsten Verhältnissen in New Hamshire geboren wurden. Früh schon verlor er die Eltern. Seine Mutter starb, als Orison 3 Jahre alt war, sein Vater vier Jahre später.

Sein damaliger Vormund hatte nicht das geringste Mitleid mit dem kleinen Kerl und schickte ihn hinaus in die raue, unbarmherzige  Welt. Heimatlos, ohne Eltern, bei denen er vielleicht Trost und Unterstützung hätte finden können, von niemandem geliet, musste er schon von klein auf in verschiedenen Familien hart arbeiten und seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Er musste Steine schleppen, waschen, schrubben, und andere niedere Arbeiten verrichten, bis die Hände anschwollen und sich di Haut von den Fingern schälte. Der Lohn für diese unmenschliche Schinderei waren Prügel, Tritte, Auspeitschungen und schwere Misshandlungen. Lohn bekam er ebenso wenig wie Nahrung. Schließlich wurde er zu einem Pastorenehepaar geschickt. Diese angeblich so gottesfürchtigen Leute schlugen ihn noch mehr und zwangen ihn obendrein zu stundenlagen Gebeten in ihrer feuchten, kalten Kirche.

Orison Marden wuchs auf – nein – vegetierte dahin, ohne menschliche Nähe und Wärme, ohne ein liebes Wort. Von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften wurde er fern gehalten. Dabei hätte er so gerne gelesen. Schließlich fiel ihm in einer Dachkammer doch ein Buch in die Hände. „Self Help” erzählte von Menschen, denen es gelang, sich selbst aus widrigen Umständen zu befreien; von Menschen aus der Klasse der Arbeiter, Tagelöhner und Bauern, die es trotz Armut mit Energie und beharrlichem Fleiß aus der Mittellosigkeit  zu Ansehen und Wohlstand gebracht haben. „Der Müßiggang, nicht die Arbeit ist der Fluch des Menschen”. „Wenn ein Mensch in einem großen Unternehmen Erfolg haben will, bedarf es der ganzen Kraft der Begeisterung.” Solche und ähnliche Sätze stammen von Samuel Smiles, der ursprünglich Mediziner war, diesen Beruf aber später aufgab, um die Redaktion der „Leeds Times” zu leiten. Smiles Kernaussage war, dass jeder Mensch im Prinzip alles erreichen kann, was er erreichen möchte und im Bereich des Menschlich machbaren liebt, wenn er eine positive Grundeinstellung, genügend Beharrlichkeit, Energie, Begeisterung in seine Sache investiert.

Dieses Buch sollte das Leben des Orison Swett Marden grundlegend verändern. Er verließ seinen Vormund und absolvierte eine Lehre. Er brachte es bis zum Direktor mehrerer Hotels. Er las viel und arbeitete ständig an seiner persönlichen Weiterentwicklung. Er wollte alles lernen, was es zu lernen gab, besuchte mehrere Universitäten und eröffnete schließlich mehrere Restaurants.

Neben Samuel Smiles war Ralph Waldo Emerson sein großes Vorbild. So wie er vertrat er die Auffassung, dass jeder seinen amerikanischen Traum träumen, mit Zuversicht und unerschütterlichem Glauben seine Ziele verwirklichen kann. Orison Marden schrieb selbst zahlreiche Lebenshilfebücher. Auf dem Zenit seiner Karriere jedoch traf ihn ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Er musste mit ansehen, wie eine Pockenepidemie und eine Dürreperiode einige seiner Unternehmen ruinierte. Dann brach auch noch ein Feuer in einem seiner Hotels aus, in dem er seine Manuskripte aufbewahrte. Die Mühen von Jahren, zusammengetragen auf etwas 5.000 Seiten, vom Feuer verschluckt, ausradiert! Aber Orison Swett Marden wäre nicht Orison Swett Marden, wenn er sich davon hätte unterkriegen lassen. Kurzerhand fing er wieder ganz von vorne an und schrieb alles neu.

Genau so wie Samuel Smiles schrieb er über Menschen, die trotz widriger Umstände wie Phönix aus der Asche in die Riege der Glücken und Erfolgreichen aufstiegen. Der Durchbruch kam für Orison Marden mit dem Werk „Pushing to the Front”, das zum Bestseller wurde und das ihn animierte, ein eigenes Magazin herauszugeben. Das gab bis dahin noch nie: Ein Magazin, das auf unterhaltsamer Weise über das Leben und den beruflichen Aufstieg erfolgreicher Menschen berichtete, um andere dazu zu bewegen, es ihnen gleich zu tun. Orison Swett Marden leitete das Magazin bis zu seinem Tode im Jahr 1924. Einige seiner Werke sind bis heute unvergessen und trotz der etwas antiquierten Sprache ein Quell der Inspiration und Begeisterung für viele aufstrebende Menschen, die etwas aus ihrem Leben machen möchten.

Die Essenz aus den zahlreichen Schriften und Büchern Mardens wurde in dem Buch Dein Schlüssel zum Glück zusammengetragen. Da er häufig andere Autoren zitierte, spiegelt dieses Buch eigentlich die wesentlichsten Grundgedanken der wichtigsten Vortrags- und Motivationsredner seiner Zeit wider.

Dein Schlüssel zum Glück ist ein praktisches Buch, ein Arbeitsbuch, in dem sie eigene Ideen notieren können, ja sollen, die Ihnen wichtig sind. Natürlich enthält es Vorschläge und Übungen, die Sie voranbringen und Ihr Leben bereichern können. Aber es sind eben Übungen, die nicht Ihre Individualität, Ihre persönlichen Ziele widerspiegeln können. Aber ein Denkansatz sind Sie allemal.

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