Passives Einkommen – was ist das?

Es gibt viele Wege, sein Geld zu verdienen. Die meisten Menschen arbeiten in einer abhängigen Beschäftigung. Abhängig Beschäftigte verdienen ihr Geld damit, dass sie ihre Arbeitszeit verkaufen. Sie bekommen ein festes Gehalt. Damit dieser Einkommensstrom nicht versiegt, müssen sie jeden Tag etwas siebeneinhalb oder acht Stunden ihrer Zeit an das Unternehmen verkaufen, für das sie arbeiten. Jede Stunde, die sie verkauft haben, ist verbraucht. Diese Stunde kann nicht nochmals verkauft werden. Auf ähnliche Art und Weise funktioniert das auch bei freiberuflichen Tätigkeiten. Auch Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte etc. verkaufen ihre Arbeitszeit oder ihre Dienstleistung. Wenn ein Anwalt sein Einkommen um zehn Prozent steigern will, muss er etwa 10 Prozent mehr arbeiten. Es gibt also eine unmittelbare Verbindung zwischen Einkommen und Arbeitszeit bei herkömmlichen Einkommensströmen. Ich nenne es mal „aktives Einkommen“ (im Gegensatz zum passiven Einkommen).

Ganz anders ist es bei echtem passivem Einkommen. Hier wird das Einkommen von der Arbeitszeit getrennt. Software ist ein solches Beispiel. Bill Gates hatte eines Tages die glorreiche Idee, ein Betriebssystem für IBM-Computer zu entwickeln. Dieses Betriebssystem wurde nur ein einziges Mal programmiert und dann auf eine CD gepresst. Diese CD kann praktisch unendlich mal kopiert und verkauft werden. Der eigentliche Arbeitsaufwand liegt in der Programmierung der Software.

Das gleiche Prinzip gilt auch bei der Produktion von Musik und Filmen. Ein Song – einmal aufgenommen – beschert den Interpreten und Produzenten massive Gewinne. Ein Film – ist er erst mal abgedreht – wird ebenso kopiert wie eine Musik-DVD oder ein Softwareprogramm. Mit Software, Musik und Filmen werden bekanntlich Milliarden verdient. Allerdings kann nicht jeder Rockstar, Schauspieler oder Filmproduzent werden. Es gibt aber auch passive Einkommensströme, die fast jedem Menschen offenstehen, der volljährig und im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist. Jeder, der schon einmal einen Brief oder irgendeinen anderen Text geschrieben hat kann schreiben. Und er kann seine Texte auch veröffentlichen. „Aber es kann ja auch nicht jeder Schriftsteller werden“, wirst du jetzt vielleicht sagen. Bis vor einigen Jahren noch hätte ich dir Recht gegeben. Hättest du damals ein Buch schreiben wollen, wärst du darauf angewiesen gewesen, einen Verlag zu finden, der dein Buch herausbringt und vermarktet. Bei gedruckten Büchern ist das in der Regel heute noch so. Aber es gibt ja schon seit geraumer Zeit Ebooks – Bücher in digitaler Form. Du hast bestimmt spezielle Kenntnisse auf einem Gebiet, zum Beispiel in deinem Beruf. Oder du hast ein Hobby. Du kannst dein Wissen in einem Ebook zusammenfassen und auf den einschlägigen Portalen hochladen und zum Verkauf anbieten. Das wohl einflussreichste und bekannteste dieser Portale ist Amazon. Dein Ebook einmal hochgeladen spült es dir immer und immer wieder Geld auf dein Konto. Zwar nicht für ewig, aber doch eine ganze Weile. Ohne dass du noch einen Finger krumm machen musst.

Natürlich ist es auch beim passiven Einkommen nicht so, dass man für`s Nichtstun eine Menge Geld bekommt. Bevor die Geldquelle „Passives Einkommen“ sprudelt, muss auch hier aktive Eigenleistung investiert werden. Die Software muss entwickelt, der Film produziert, das Buch oder Ebook geschrieben werden. Ist diese Arbeit aber erst einmal getan, hast du eine Geldquelle geschaffen, die erst einmal ohne weiteres Zutun deinerseits sprudelt. Und das hoffentlich lange. Wenn sie dann versiegt, schreibst das nächste Buch/Ebook. Das geht von mal zu mal leichter und schneller. Viele sogenannte Selfpublisher (das sind Buch- oder Ebook-Autoren, die ihr Werk selbst vermarkten, also ihr eigener Verleger sind) können sogar davon leben. Auch wenn dir das nicht gelingen sollte; ein hübsches Nebeneinkommen ist es allemal. Und in dem du dein Wissen weitergibst, hilfst du auch noch anderen Menschen dabei.

Es gibt auch noch andere Arten von passiven Einkommensströmen. Kluges Investieren ist eine davon. Nehmen wir an, du kaufst Aktien eines bestimmten Unternehmens. Dadurch stellst du dem Unternehmen Kapitel zur Verfügung, mit dem es wirtschaften kann. Als Belohnung erhältst du jährlich eine Ausschüttung in Form einer Dividende. Gehen die Geschäfte schlecht, kann es auch sein, dass in einem Jahr mal keine Dividende gezahlt wird. Das ist aber eher die Ausnahme. Solange du die Aktien besitzt, erhältst du in der Regel pro Jahr eine Ausschüttung. Ohne dass du noch etwas dafür tun musst.
Falls du schon ein hübsches Sümmchen auf die Hohe Kante gelegt hast, bekommst du dafür Zinsen von deiner Bank. Auch dafür musst du nichts tun. Die Bank zahlt jährlich deine Zinsen an dich aus.

Es gibt noch weitere Formen des passiven Einkommens. Ich möchte es aber erst mal dabei belassen. Leicht verallgemeinert ist alles passives Einkommen, in das du nur einmal Arbeit investierst, die dir einen immer wiederkehrenden Einkommensstrom beschert. Das ist echtes Lifestyle-Business!

1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar

  1. Eine sehr gute Erklärung, zumal viele den Begriff schon einmal gehört haben, aber nicht wissen, was sich tatsächlich dahinter verbirgt.

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